Page 1 - Aarauer Woche - KW 43 - 2020
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Dienstag 20. Oktober 2020  |  KW 43  |  21. Jahrgang  |  Inserateannahme: 062 823 83 88  |  Redaktion: 062 822 07 70  |  info@aarauerwoche.ch  |  www.aarauerwoche.ch


                             ROBIN                                     HENRI                                     ALFRED                                   NEZ ROUGE
                             WASSER                                    GUISAN                                    HEER                                     AARGAU


                             Der designierte Leiter                    Der Schweizer Gene-                       Der Bund der Steuer-                     Der beliebte Heim-
                             des Firmenkundenge-                       ral wird auf einer Ge-                    zahler Schweiz wehrt                     fahrdienst setzt die-
                             schäfts der CS Region                     denkmünze von Pro                         sich gegen Fehlent-                      ses Jahr aus, da die
                             Aargau erzählt, was                       Libertate verewigt.                       wicklungen und im-                       Schutzmassnahmen
                             die Kunden von ihm                                                                  mer neue Steuerbe-                       nicht eingehalten
                             und seinem Team er-                                                                 lastungen.                               werden können.
                             warten können.
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            «Grosskonzerne





          und KMU werden




               zum Freiwild!»






          Die Konzernverantwortungsinitiative (KVI) greift gemäss Tho-
          mas Fuchs, Kandidat der Gemeinderatswahlen in Bern sowie
          Präsident der SVP Stadt Bern und Geschäftsführer des Bun-
          des der Steuerzahler Schweiz, die Grundprinzipen unseres
          Rechts- und Wirtschaftssystems an. 99 Prozent der Schweizer
          Unternehmen verhalten sich vorbildlich. Deshalb lehnt er die
          KVI, über die am 29. November abgestimmt wird, ganz klar ab.

          Thomas Fuchs, Sie sind gegen  feranten geradestehen – also
          die  Konzernverantwortungs-      Verstösse, die nicht sie selbst                                                              Bild: zVg
          initiative (KVI). Was sind Ihre  gemacht haben. Die Initia-       Thomas Fuchs: «Die Initiative schafft neue, enorme Risiken für Unterneh-
          Hauptargumente dagegen?          tive macht unsere Grossunter-    men.»
          Thomas Fuchs: Das einzig gute  nehmen, wie auch die kleinen
          ist der Titel: «Für verantwor-   und mittleren Betriebe (KMU),  In der Tat, es ist übertrieben,  bedenklich, dass sogar die Lan-
          tungsvolle Unternehmen – zum  zum Freiwild für die ausländi-      wenn nicht gar gelogen. 99 Pro-   deskirche bei dieser Lügenkam-
          Schutz von Mensch  und Um-       sche Klage-Industrie. Auslän-    zent der Schweizer Unterneh-      pagne mitmacht, obwohl gerade
          welt».  Die  Konzernverantwor-   dische Anwaltskonzerne könn-     men verhalten sich vorbildlich.  die Kirche von Zwangssteuern
          tungsinitiative (KVI) ist extrem  ten gar auf Kosten der Steuer-  Es geht nicht an, dass wir ein  von Firmen am meisten profi-
          und schadet der Schweiz er-      zahlenden Gratisklagen gegen  Haftungskonstrukt schaffen, so  tiert.
          heblich: Unter dem Deckman-      unsere Firmen einreichen.  dass diese Unternehmen unver-
          tel von Solidarität und Verant-  Aber: Kein Unternehmen ist  schuldet enormen Klagerisiken  Es  ist  doch  für  unsere  Gross-
          wortung  greift  das  Initiativ-  gezwungen, seinen Sitz in der  ausgesetzt werden, nur um ei-      konzerne wie auch KMU selbst-
          komitee die Grundprinzipien  Schweiz zu behalten. Man darf  nige schwarze Schafe zu bestra-         verständlich, dass sie die Men-
          unseres Rechts- und Wirt-        dabei nicht vergessen, dass al-  fen.  Hinzu kommt, dass  sich  schenrechte und internationa-
          schaftssystems an: Die Initia-   lein die fünf grössten Konzerne  Konzerne und Firmen in der  len  Umweltstandards  im  Aus-
          tive schafft die Unschuldsver-   dem Schweizer Fiskus jährlich  Schweiz bereits heute nicht in  land respektieren!
          mutung (Stichwort: Beweislast-   rund fünf Milliarden Franken  einem rechtsfreien Raum bewe-        Allerdings! Es ist für Schweizer
          Umkehr) für unsere Firmen de  Steuereinnahmen einbringen.         gen.  Schweizer Unternehmen  Unternehmen eine Selbstver-
          facto ab. Kläger aus dem In- und                                  müssen sich an Gesetze halten  ständlichkeit, Menschenrechte
          Ausland können damit künftig  Schweizer Grosskonzerne wer-        und sie haften nach geltendem  und internationale Umweltstan-
          Schweizer Unternehmen ohne  den von den Initianten als Übel-      Recht bereits für Fehlverhalten  dards einzuhalten.
          Belege für ihre Schuld einkla-   täter bezeichnet, die unter an-  im In- und Ausland – und auch
          gen. Zudem sollen unsere Fir-    derem rechtsfreie Räume aus-     für ihre Tochtergesellschaften
          men direkt auch für die Misse-   nützen etc. Ist das nicht etwas  im Ausland, sofern sie diese
          taten ihrer ausländischen Lie-   übertrieben?                     rechtlich kontrollieren. Es ist               Fortsetzung Seite 3
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