Page 1 - Badener Woche - KW 35 - 2019
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Donnerstag, 29. August 2019 | KW 35 | 20. Jahrgang | Inserateannahme: 062 823 83 88 | Redaktion: 062 822 07 70 | info@badenerwoche.ch | www.badenerwoche.ch

         FANTOCHE                           UNABHÄNGIG                                                 NEUER                                                                                                                                      FÊTE DES
                                            IM ALTER                                                   LEXUS UX                                                                                                                                   VIGNERONS

         Das Internationale                 Die Bank Cler infor-                                       Mutiges Design und                                                                                                                         Impressionen des
         Festival für Anima-                mierte mit Experten                                        effizientes Hybrid-                                                                                                                        einzigartigen Winzer-
         tionsfilm zeigt vom 3.             über das selbstbe-                                         system zeichnen den                                                                                                                        fests am Genfersee,
         bis 8. September die               stimmte Wohnen bis                                         neuen Crossover aus.                                                                                                                       das Tausende nach
         ganze Bandbreite der               ins hohe Alter.                                                                                                                                                                                       Vevey lockte.
         aktuellen Animation.

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Nachhaltiger
Brückenbauer

Der Verein Green Building Schweiz unterstützt seine Mitglie-
der als Fachstelle und neutrale Wissensplattform rund um Er-
satzneubauten und Modernisierungen. Dabei fördert er pra-
xisnah das nachhaltige Bauen. Politisch setzt er sich für ein
liberales Wirtschaftssystem ein.

Die Schweiz ist ein kleines        Politiker, Architekten, Planer,                                                                                                                                                           Bild: zVg
Land, dessen Einwohnerzahl         Denkmalpfleger und Bauunter-
stetig steigt. Wir beanspruchen    nehmer und fördern aktiv den       Nachhaltiges Bauen liegt im Trend: Ersatzneubauten, und Modernisierungen
immer mehr Platz für Wohn-         Austausch bzw. die Debatte, um     lohnen sich ökonomisch, gesellschaftlich und ökologisch.
raum und haben gleichzeitig        Vorurteile zu beseitigen und den
einen veralteten Gebäudepark,      Weg für ein Miteinander zu eb-     mählich für eine Modernisie-     aspekte im Rahmen der Orts-
den wir nur ungenügend sanie-      nen», sagt Brunner. «Es geht da-   rung des Schweizer Gebäude-      planungsrevisionen sehr kon-
ren. Die Sanierungsquote liegt     rum, gemeinsam Lösungen zu         parks.                           kret, bevölkerungsnah und auch
bei unter einem Prozent. Hinzu     finden, die sowohl der Schwei-                                      marktbezogen diskutiert und in
kommt, dass der Gebäudepark        zer Baukultur Rechnung tragen,             Imagegewinn mit          die Planungen integriert.
für rund 40 Prozent des Ener-      als auch den energetischen An-           nachhaltigem Bauen         Green Building Schweiz nimmt
gieverbrauchs und einen Gross-     forderungen und den menschli-      Nachhaltige Bauten bieten für    gegenüber den verschiede-
teil der CO2-Emissionen verant-    chen Bedürfnissen gerecht wer-     Bauherren, Betreiber und Nut-    nen Labels wie Minergie, Stan-
wortlich ist. Der Ausweg aus die-  den.»                              zer viele Vorteile. Zum einen    dard Nachhaltiges Bauen
ser unbefriedigenden Situation     Allerdings tun sich viele Schwei-  ist die Bauqualität besser und   SNBS, 2000-Watt-Areal, LEED,
lautet: Nachhaltige Verdichtung.   zer noch schwer mit der Ver-       die Planungssicherheit hö-       BREEAM oder DGNB eine neu-
«Wenn wir die zunehmende Zer-      dichtungsthematik. «Beim Bau       her. Werden die Konzepte op-     trale und sachliche Haltung ein.
siedelung der Landschaft stop-     geht es immer noch um die Be-      timiert, können die Betriebs-    Dazu Brunner: «Die Schaffung
pen, schonend mit dem Boden        friedigung der menschlichen Be-    kosten (Energie, Reinigung, In-  von einheitlichen nachhalti-
umgehen und weiterhin attrak-      dürfnisse, einerseits der funk-    standhaltung) gesenkt werden.    gen Regelwerken und Kriterien-
tiven Wohnraum anbieten wol-       tionalen aber auch der sozialen,   «Durch den erhöhten Komfort      katalogen im Zusammenhang
len, geht dies nur mittels nach-   psychologischen und kulturel-      und die geringeren Nebenkos-     mit der Planung, der Erstellung
haltigen verdichteten Bauens»,     len: Lebensstil, Nachbarschaft,    ten für die Gebäudenutzer stei-  und dem Betrieb von Gebäuden
stellt Sibylle Brunner, stellver-  Wohlbefinden», so Brunner. Da-     gen die Vermarktungschancen      führt zu Klarheit und Gleichbe-
tretende Geschäftsführerin des     bei stehe immer der Mensch im      der Liegenschaft. Die Eigen-     rechtigung unter den einzelnen
Vereins Green Building Schweiz     Zentrum und so überrasche es       tümer und Nutzer können da-      Akteuren. Zudem lösten die La-
fest. Und hier setzt der Verein    nicht, dass bei Verdichtungsthe-   raus einen positiven Imagege-    bels einen Lernprozess im Be-
Green Building Schweiz an. Er      men auch Ängste und Skepsis        winn verzeichnen», weiss Brun-   reich des nachhaltigen Bauens
fungiert als Brückenbauer zwi-     mitschwingen. «Im Vordergrund      ner. Gerade in städtischen Zen-  aus.» Mittlerweile sind die La-
schen den verschiedenen Ak-        steht die Angst, einen Verlust an  tren ist das nachhaltige Bauen   bels in der Schweizer Bauwirt-
teuren im Zusammenhang mit         Lebensqualität hinnehmen zu        ein sehr aktuelles Thema. Aber   schaft bereits zum Standard ge-
dem nachhaltigen und verdich-      müssen.» Dennoch öffnen sich       auch in den einzelnen Gemein-    worden.
teten Bauen. «Wir vernetzen        Herr und Frau Schweizer all-       den werden Nachhaltigkeits-
                                                                                                                       Fortsetzung Seite 3
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