Page 1 - Badener Woche - KW 28 - 2020
P. 1

Dienstag, 7. Juli 2020  |  KW 28  |  21. Jahrgang  |  Inserateannahme: 062 823 83 88  |  Redaktion: 062 822 07 70  |  info@badenerwoche.ch  |  www.badenerwoche.ch

                             HIGHTECH                                  THOMAS                                   LUDINMÜHLE                                ARMY SHOP
                             ZENTRUM                                   FUCHS

                             Innovationsvorha-                         Der Präsident der                        Für einen sicheren                        Anstelle der Messe
                             ben von Aargauer                          Schweizerischen Ver-                     und erholsamen                            findet bis am 15. Au-
                             KMU werden durch                          einigung Pro Libertate                   Urlaub eröffnet das                       gust ein Grossverkauf
                             die Vermittlung von                       im Interview zur Peti-                   Wellness Hotel im                         von Armeematerial,
                             Technologie- oder                         tion «Wir essen wei-                     Schwarzwald mit                           Camping- und Out-
                             Forschungspartnern                        terhin unsere Mohren-                    neuem Schutzkonzept.                      doorartikeln in Bru-
                             unterstützt.                              köpfe».                                                                            negg statt.
                    SEITE 5                                   SEITE 7                                SEITE 8 & 9                                SEITE 16



                   «Ohne Zweit-



                klassenmedizin                                                                                                                   Aktiv für

                                                                                                                                                 die Unternehmen

            Patienten helfen»                                                                                                                    Kompetent,


                                                                                                                                                 zeitnah,

          Das Gesundheitswesen wurde während der akuten Phase
          der Corona-Pandemie besonders gefordert. Dr. Jürg Lareida,                                                                             persönlich –
          Präsident des Aargauischen Ärzteverbandes, zieht Bilanz
          und spricht über den neuen Praxisalltag, die Digitalisierung                                                                           die Rechtsberatung
          in den Arztpraxen sowie eine Hausarztmedizin, die immer
          wichtiger wird.                                                                                                                        für AIHK-Mitglieder

          Die Ärzte und das gesamte Per-   Um eine Überlastung der Inten-                                                                        Aargauische Industrie-
          sonal im Gesundheitswesen  sivstationen – wie in Norditalien
          wurden in der Corona-Krise  und den USA – zu vermeiden                                                                                 und Handelskammer
          stark beansprucht. Was waren  wurden die Kapazitäten ausge-
          oder sind die grössten Heraus-   baut. Da Intensivpflegepersonal
          forderungen?                     nicht einfach so rekrutiert wer-
          Jürg Lareida: Die Belastung der  den kann (Bedienung der tech-
          Strukturen im Gesundheitswe-     nisch anspruchsvollen Appa-
          sen durch die Coronavirus-In-    raturen) musste das Anästhe-
          fektionen muss differenziert be-  siepersonal herangezogen wer-
          trachtet werden. Im Spital wur-  den. Als Konsequenz konnten
          den insbesondere die Intensiv-   die Operationssäle nicht mehr
          stationen und die Anästhesie  betrieben werden. Im Kanton
          mit Covid-Patienten belastet,  Aargau mussten dank der Tat-
          während gleichzeitig ganze Ab-   sache, dass in den Alters- und                                                               Bild: zVg
          teilungen der Chirurgie schlies-  Pflegeeinrichtungen nur we-     Dr. Jürg Lareida, Präsident des Aargauischen Ärzteverbandes, wünscht sich,
          sen mussten. Beatmete Patien-    nige Bewohner angesteckt wur-    dass die Medizin weiterhin frei praktiziert werden kann.
          ten sind sehr aufwändig und be-  den, die vorhandenen Kapazitä-
          nötigen viel Personal und tech-  ten glücklicherweise nicht aus-  mussten.  Der Praxisalltag ist  halten werden können, Masken
          nische Apparate. Dann ist das  gereizt werden.                    nach dem Lockdown aufwän-         und Schutzkleidung getragen
          Krankheitsbild an sich sehr be-                                   diger geworden, die Planung  werden müssen. Andererseits
          lastend. Die an Covid-19 schwer  Wie hat sich der Alltag aufgrund  der Sprechstunde muss präzi-     werden die Praxen viel häufi-
          erkrankten Menschen leiden  von Corona in der Arztpraxis  ser gestaltet werden. Die Pra-            ger gereinigt und desinfiziert.
          unter dramatischer Atemnot.  verändert?                           xen mussten ihre Infrastruk-      Viele Patienten haben trotzdem
          Dieser Zustand ist auch für das  Die ambulante Medizin hatte  tur umstellen, infektiöse Pa-         heute noch unbegründete Be-
          betreuende Personal nur schwer  auf Geheiss des Bundes weitge-    tienten gesondert behandeln,  denken, sie könnten sich in der
          zu ertragen. Ein grosses Prob-   hend stillzustehen. Dies führte  und verhindern, dass die Pra-     Arztpraxis anstecken. Dies wird
          lem für die Spitäler war abzu-   dazu, dass die Praxen ihren Be-  xen zu Infektionsherden wur-      durch unsere Schutzmassnah-
          schätzen, wie gross der Bedarf  trieb stark reduzieren oder so-   den. Dazu gehört, dass, wenn  men verhindert.
          an Intensivplätzen sein würde.  gar vorübergehend schliessen  die Abstandsregeln nicht einge-                   Fortsetzung Seite 3
   1   2   3   4   5   6