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Dienstag, 7. Juli 2020 | KW 28 | 21. Jahrgang | Inserateannahme: 062 823 83 88 | Redaktion: 062 822 07 70 | info@badenerwoche.ch | www.badenerwoche.ch
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ZENTRUM FUCHS
Innovationsvorha- Der Präsident der Für einen sicheren Anstelle der Messe
ben von Aargauer Schweizerischen Ver- und erholsamen findet bis am 15. Au-
KMU werden durch einigung Pro Libertate Urlaub eröffnet das gust ein Grossverkauf
die Vermittlung von im Interview zur Peti- Wellness Hotel im von Armeematerial,
Technologie- oder tion «Wir essen wei- Schwarzwald mit Camping- und Out-
Forschungspartnern terhin unsere Mohren- neuem Schutzkonzept. doorartikeln in Bru-
unterstützt. köpfe». negg statt.
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«Ohne Zweit-
klassenmedizin Aktiv für
die Unternehmen
Patienten helfen» Kompetent,
zeitnah,
Das Gesundheitswesen wurde während der akuten Phase
der Corona-Pandemie besonders gefordert. Dr. Jürg Lareida, persönlich –
Präsident des Aargauischen Ärzteverbandes, zieht Bilanz
und spricht über den neuen Praxisalltag, die Digitalisierung die Rechtsberatung
in den Arztpraxen sowie eine Hausarztmedizin, die immer
wichtiger wird. für AIHK-Mitglieder
Die Ärzte und das gesamte Per- Um eine Überlastung der Inten- Aargauische Industrie-
sonal im Gesundheitswesen sivstationen – wie in Norditalien
wurden in der Corona-Krise und den USA – zu vermeiden und Handelskammer
stark beansprucht. Was waren wurden die Kapazitäten ausge-
oder sind die grössten Heraus- baut. Da Intensivpflegepersonal
forderungen? nicht einfach so rekrutiert wer-
Jürg Lareida: Die Belastung der den kann (Bedienung der tech-
Strukturen im Gesundheitswe- nisch anspruchsvollen Appa-
sen durch die Coronavirus-In- raturen) musste das Anästhe-
fektionen muss differenziert be- siepersonal herangezogen wer-
trachtet werden. Im Spital wur- den. Als Konsequenz konnten
den insbesondere die Intensiv- die Operationssäle nicht mehr
stationen und die Anästhesie betrieben werden. Im Kanton
mit Covid-Patienten belastet, Aargau mussten dank der Tat-
während gleichzeitig ganze Ab- sache, dass in den Alters- und Bild: zVg
teilungen der Chirurgie schlies- Pflegeeinrichtungen nur we- Dr. Jürg Lareida, Präsident des Aargauischen Ärzteverbandes, wünscht sich,
sen mussten. Beatmete Patien- nige Bewohner angesteckt wur- dass die Medizin weiterhin frei praktiziert werden kann.
ten sind sehr aufwändig und be- den, die vorhandenen Kapazitä-
nötigen viel Personal und tech- ten glücklicherweise nicht aus- mussten. Der Praxisalltag ist halten werden können, Masken
nische Apparate. Dann ist das gereizt werden. nach dem Lockdown aufwän- und Schutzkleidung getragen
Krankheitsbild an sich sehr be- diger geworden, die Planung werden müssen. Andererseits
lastend. Die an Covid-19 schwer Wie hat sich der Alltag aufgrund der Sprechstunde muss präzi- werden die Praxen viel häufi-
erkrankten Menschen leiden von Corona in der Arztpraxis ser gestaltet werden. Die Pra- ger gereinigt und desinfiziert.
unter dramatischer Atemnot. verändert? xen mussten ihre Infrastruk- Viele Patienten haben trotzdem
Dieser Zustand ist auch für das Die ambulante Medizin hatte tur umstellen, infektiöse Pa- heute noch unbegründete Be-
betreuende Personal nur schwer auf Geheiss des Bundes weitge- tienten gesondert behandeln, denken, sie könnten sich in der
zu ertragen. Ein grosses Prob- hend stillzustehen. Dies führte und verhindern, dass die Pra- Arztpraxis anstecken. Dies wird
lem für die Spitäler war abzu- dazu, dass die Praxen ihren Be- xen zu Infektionsherden wur- durch unsere Schutzmassnah-
schätzen, wie gross der Bedarf trieb stark reduzieren oder so- den. Dazu gehört, dass, wenn men verhindert.
an Intensivplätzen sein würde. gar vorübergehend schliessen die Abstandsregeln nicht einge- Fortsetzung Seite 3