Page 3 - Badener Woche - KW 52 - 2020
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DIENSTAG, 22. DEZEMBER 2020 SEITE 3
FORTSETZUNG
Das Tertianum Am Rietpark er-
öffnete mitten in der Corona-
Zeit. Sind Gäste erkrankt?
Nein. Wir schreiben das unse- Mit spitzer Feder …
rem hohen Sicherheitskonzept
zu. Natürlich gilt in allen Be-
reichen Maskenpflicht. Dienst-
leister und sämtliches Personal Ein Geschenk
müssen die FFP-2-Maske tra-
gen, die bestimmte Anforderun-
gen zum Filtern von Partikeln des Himmels
erfüllen muss. Wir messen die
Temperatur all unserer Gäste
bis zu zweimal täglich und er-
kundigen uns jedes Mal einge- Während ich so mit einer Tasse als Chance. Besuche und Ter-
hend nach ihrem Befinden. Tee über dieses aussergewöhn- mine fallen weitgehend aus und
liche Jahr sinniere und vor mir das Stresslevel, das sonst in der
Gerade in der Corona-Zeit hört durch das Fenster die Lichterkette Adventszeit Hochkonjunktur hat,
man immer wieder, dass be- des Nachbarn blinken sehe, und sinkt. Nutzen wir diese neu ge-
tagte Menschen in Wohn- und Bilder: zVg sich der markante Zofinger Kirch- wonnene Zeit. Schaffen wir Nähe
Pflegeheimen unter Altersde- Im Bistro können sich die Gäste nach Herzenslust kulinarisch verwöhnen turm mit einem Häubchen Schnee mit handgeschriebener Weih-
pressionen leiden. Was unter- lassen. wie ein Fels in der Brandung stolz nachtspost. Liebe Zeilen, persön-
nehmen Sie im Schlieremer über die Altstadt meiner gelieb- lich verfasst, wärmen Seele und
Tertianum dagegen? damit sich der Übergang mög- Die Finanzen müssen defini- ten Zuckerbäckerstadt erhebt, Herz. Tauchen wir ein in das Glit-
Wir veranstalten – immer den lichst fliessend gestaltet? tiv geklärt sein. Aber wenn man fühle ich mich wohl und gebor- zern der Lichter und spüren auf
gesundheitlichen Regeln ent- Es braucht in allererster Li- sich durchrechnet, dass ein vol- gen. Ja, Sie haben mich richtig einmal, was und vor allem wer
sprechend – verschiedenste nie Zeit, um den Schritt in eine les Paket mit Miete, Küchenaus- verstanden – trotzdem, dass die wichtig ist. Übrigens – Loslas-
Unterhaltungsprogramme. Das neue Lebensphase zu machen. stattung, 24-Stunden-Notrufsys- Pandemie unser Land fest im Griff sen tut oftmals weniger weh als
können Konzerte, Vorlesungen Gespräche mit der Familie oder tem mit Anschluss an unsere hat, dass die Zahlen der Infizier- krampfhaft festhalten.
und Vorträge im kleinen Kreis dem Ehepartner sind wichtig. Pflegestation, die Veranstaltun- ten steigen, dass sich die Politik
sein. Damit alle Gäste in den Ge- Wer sich einmal mit dem Ge- gen und das Personal am Emp- nicht einig ist, welche Massnah- Für mich ist das diesjährige Weih-
nuss kommen, finden sie gestaf- danken angefreundet hat, in fang, in der günstigsten Woh- men noch richtig oder falsch sind, nachtsfest ein Geschenk des
felt statt. Beim Mittagessen im ein Wohn- und Pflegezentrum nung mit 1900 Franken (zzgl. dass Gewerbe und Gastronomen Himmels. Im wahrsten Sinne des
auf die Barrikade gehen und alle Wortes wird es sicher eine «Stille
jammern, weil Weihnachten fei- Nacht, heilige Nacht». Ich werde
ern mit vielen Menschen in die- die heiligen Tage grossmehrheit-
sem Jahr tabu ist. «Dieses Jahr lich alleine verbringen und freue
wird Weihnachten anders», ist mich darüber. Auch ohne famili-
fast in jeder Zeitung und Publi- äre Gruppenumarmung wird der
kation zu lesen, gefolgt von tau- Stern über der Krippe stehen und
send Ratschlägen wie man trotz- die Botschaft des Friedens gebo-
dem in Festtagslaune eintauchen ren. Und ich werde meine Lieben
kann. Was soll dieses Gestürm, ausführlich wissen lassen, wie viel
diese Sorge um Weihnachten? sie mir bedeuten. Ich geniesse die
Bereits im März war klar, dieses Stille und den Zauber der Nacht.
Jahr ist und bleibt ungewöhnlich Ich bin dankbar für mein gesun-
und übertrumpft sich mit Über- des Sein und erfreue mich an der
raschungen und unvorhergese- göttlichen Botschaft, der Natur
henen Entwicklungen. Wir müs- und allem Schöne, das mir be-
sen damit leben – ob wir wollen gegnet. Das wird unvergesslich
Geräumige helle Wohnungen mit schöner Aussicht steigern die Lebensqualität und -freude. oder nicht – ein normales Leben schöne Weihnachten, weil das
wie wir es gewohnt sind, können Adventslicht ist in uns. Nur wir al-
Restaurant suchen wir den Dia- umzuziehen, hat bereits einen 200 Franken Nebenkosten) zu wir abhaken, punkt. Und nun ma- leine können es anzünden und
log, um zu erfahren, was sie be- wichtigen Schritt gemacht. Bei Buche schlägt, sind wir im üb- chen wir das Beste daraus. Flexi- brennen lassen. In diesem Sinne
schäftigt. Und bieten den Leu- uns kann man jederzeit unver- lichen Vergleich relativ preis- bilität, Anpassung und ein langer liebe Leserinnen und Leser, ge-
ten auch immer wieder Platt- bindlich vorbeikommen, sich wert. Atem sind angesagt. Auch wenn niessen Sie diese Weihnach-
formen, um sich untereinander alles ansehen, die Atmosphäre es mühsam ist und Ende Jahr bei ten mit sich selbst in vollen Zü-
auszutauschen. Das funktio- spüren und sogar Probewohnen. Aus der Presse ist immer wie- den meisten die Luft draussen ist. gen. Ich wünsche Ihnen von Her-
niert bis jetzt gut. Viele Bewoh- Bis jetzt waren alle positiv über- der zu vernehmen, dass Pfle- zen Ruhe und Gelassenheit, ei-
nerinnen und Bewohner unter- rascht ob der schönen Wohnun- gepersonal zu Niedrigstlöhnen Ich weiss, Weihnachten wird für nen Blick für das Schöne in dieser
nehmen im kleinen Kreis mitei- gen mit moderner Ausstattung am Anschlag ist. Wie verhält viele nochmals ein Marathon, Welt, viel Mut, Kraft und Durch-
nander etwas. Einsam muss sich in einem wunderbar gestalteten sich das im Tertianum Am Riet- der die letzte Energie und Re- haltewille sowie einen langen, ge-
im Tertianum niemand fühlen. Areal. Die Gewissheit, dass man park? serve fordert. Denn kaum ein Fest sunden Atem für die letzten Mei-
jederzeit die Leistungen in An- Wir bezahlen faire Löhne und ist mit so vielen Traditionen ver- len dieses Marathons.
Ein Umzug vom privaten Haus- spruch nehmen kann, die für ein haben ein sehr gutes internes bunden. Über Generationen hin-
halt in ein Wohn- und Pflege- angenehmes Leben nötig sind, Arbeitsklima, welches sich auf weg werden Rituale weitergege- Übrigens – für alle, die trotzdem
heim ist trotzdem nicht immer gibt ein sicheres und geborgenes unsere Gäste überträgt. Der ben. Emotionen haben in dieser eine Priese Trost benötigen: So
einfach. Was empfehlen Sie, Gefühl, das in einem Privathaus- Teamzusammenhalt ist enorm. Zeit Hochsaison. Viele tun sich schnell wie Weihnachten kommt,
halt nicht so möglich ist. Wir sind alle in einer schwieri- schwer mit Weihnachten. Einige so schnell geht es wieder vorbei.
gen Zeit an den Start gegangen. fühlen sich einsam, andere mö- Schon in zwei Monaten werden
Wann ist es für Sie als Experte Das schweisst uns zusammen. gen die «verordnete» Besinnlich- die Tage wieder länger, und Sie
Zeit, an den Umzug in ein Wohn- keit nicht oder nerven sich über können anfangen, sich auf den
und Pflegeheim zu denken? Ursula Burgherr den Konsumwahn, die Schlangen Frühling zu freuen. Zudem kön-
Das bleibt jedem Einzelnen sel- an der Kasse und die Hektik zwi- nen künftige Weihnachten wieder
ber überlassen. Unser jüngster schen den Gestellen. Da kommt «normal» gefeiert werden, denn
Gast war bei seinem Eintritt 69. Tertianum Am Rietpark doch der Corona-bedingte Ab- auch dieser Virus geht vorüber.
Der älteste 94. Die Spannweite Brandstrasse 3 stand gerade richtig. Die stres- Und für alle, die jetzt dennoch ein
ist gross. Es gibt Leute, die so- 8952 Schlieren sigen Weihnachtsessen mit der ABER haben. Seid dankbar, dass
fort überzeugt sind, wenn sie Verwandtschaft fallen aus – aus wir in Frieden, mit einem Dach
bei uns vorbeikommen. Andere gutem Grund. Doch nehmen wir über dem Kopf und einem vollen
entscheiden sich, noch ein paar Kontakt: doch positiv gestimmt diese per- Teller feiern können.
Jahre abzuwarten. Tel. 044 577 37 37 sönliche Herausforderung an,
denn es ist immer alles eine Frage
Viele Seniorinnen und Senio- www.amrietpark.tertianum.ch der Perspektive: Lassen wir Tradi-
ren fragen sich, wie sie für ein tionen los, die vielleicht nur aus ei- Herzlichst,
Wohn- und Pflegeheim über- ner Verpflichtung heraus aufrecht- Ihre Corinne Remund
Jeder Gast wird als Persönlichkeit haupt die Kosten aufbringen erhalten werden und nutzen dies Verlagsredaktorin
geschätzt und behandelt können. Was sagen sie dazu?