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BREMGARTER WOCHE











            Dienstag, 10. September 2024  |  KW 37  |  25. Jahrgang  |  Inserateannahme: 062 823 83 88  |  Redaktion: 062 822 07 70  |  info@bremgarterwoche.ch  |  www.bremgarterwoche.ch


                             CORNELIA                                  STEPHAN                                  MATTHIAS                                  ROLANDO
                             NELLEN                                    ATTIGER                                  BETSCHE                                   VILLAZÓN


                             Sie verbindet die                         Der FDP-Regierungs-                      Der Geschäftsführer                       Der Opernstar tritt
                             Transaktionsanalyse                       rat ist bereit, den                      von Pro Natura Aar-                       zusammen mit der
                             mit der Weiterbildung,                    Kanton Aargau auch                       gau und Grossrat GLP                      Opernsängerin Kate
                             wo wertfreie Begeg-                       die nächsten vier                        erklärt, wieso wir der                    Lindsey am 11. No-
                             nung mit sich selbst                      Jahre weiterzubrin-                      Biodiversitätsinitiative                  vember in der Ton-
                             und anderen eine                          gen.                                     zustimmen sollen.                         halle Zürich auf.
                             wichtige Rolle spielen.
                    SEITE 2                                   SEITE 7                                   SEITE 9                                 SEITE 15





          «Rentensenkungen sind



                unnötig und falsch»




          Die Renten aus den Pensionskassen sinken seit Jahren und
          sind für viele Arbeitnehmende zu tief. Mit dem BVG-Beschiss
          drohen den Versicherten zusätzliche Rentenkürzungen von bis
          zu 3200 Franken jährlich. Und dafür sollen sie jedes Jahr 2.1
          Milliarden Franken mehr in die Pensionskassen einbezahlen.
          Daniel Lampart, Chefökonom des Schweizerischen Gewerk-
          schaftsbund SGB, erläutert, wieso die Berechnungen des BSV
          zur Reform der 2. Säule viel zu positiv sind und der Stimm-
          bevölkerung ein irreführendes Bild vermitteln. Deshalb Nein
          zum BVG-Bschiss am 22. September.

          Am 22. September stimmt die  Das  Kernstück  dieser  Reform
          Bevölkerung über eine Ände-      ist eine Senkung des obligatori-
          rung der beruflichen Vorsorge  schen Umwandlungssatzes um
          ab. Die Vorlage ist höchst kom-  12 Prozent. Was bedeutet diese
          plex  und  zusätzlich  sehr  um-  konkret für jeden von uns?
          stritten. Können Sie möglichst  Dadurch sinken die Renten
          kurz  und  einfach  erklären  um  um bis zu 3200 Franken jähr-
          was  es  geht  bei  der  BVG-Re-  lich. Besonders betroffen sind
          form?                            Arbeitnehmende über 50 Jah-
          Daniel Lampart: Wegen der Re-    ren und die Mittelschicht. Aber
          form sinken die BVG-Renten  auch Jungen mit Löhnen über                                                            Bild: SGB-USS / Thomas Egli
          der Leute mit einem mittleren  4000 Franken pro Monat dro-        Daniel Lampart, Chefökonom des Schweizerischen Gewerkschaftsbund zur
          Lohn. Weil man auf dem Alters-   hen zukünftig Renteneinbus-      missglückten BVG-Reform: «Die hart arbeitende Mittelschicht verliert am
          kapital nur noch 6 statt 6.8 Pro-  sen.                           meisten, das ist nicht akzeptabel.»
          zent Rente erhält. Gleichzei-
          tig steigen die Lohnabzüge. Für  Fakt ist, dass bei niedrigen Ein-  Sie nennen die Reform einen  ten an die steigenden Preise an-
          viele bedeutet das: mehr ein-    kommen mehr Lohn versichert  Renten-Beschiss.  Wer  wird  zupassen. Und so verlieren die
          zahlen für tiefere Renten.       wird  und  damit  mehr  gespart  denn konkret benachteiligt und  Renten immer mehr an Wert.
                                           werden  kann.  Für  Geringver-   wieso?
          Sie haben das Referendum da-     diener bedeutet das eine hö-     Die hart arbeitende Mittel-       Sie argumentieren mit der BVG-
          gegen ergriffen und lehnen die  here BVG-Rente. Oder wie se-      schicht verliert am meisten, das  Reform steigen die obligatori-
          BVG-Reform ab. Was sind Ihre  hen Sie das?                        ist nicht akzeptabel. Aber auch  schen Lohnabzüge. Ist das so?
          Hauptgründe?                     Personen mit tiefen und sehr  die Pensionierten sind betrof-       Ja, die obligatorischen Lohnab-
          Die Renten aus den Pensions-     tiefen Löhnen bezahlen mit der  fen. Weil es vielen Pensionskas-   züge in die berufliche Vorsorge
          kassen sinken bereits seit Jah-  Reform bis zu 2500 Franken  sen sehr gut geht, könnten sie  steigen für  die Arbeitnehmen-
          ren. Es müsste Verbesserungen  mehr jährlich. Das ist sehr viel  2025 einen Teuerungsausgleich  den um bis zu 2400 Franken
          statt Verschlechterungen geben.  Geld. Trotzdem haben viele von  zahlen. Wird die Reform ange-      pro Jahr. Trotzdem haben viele
          Den Pensionskassen geht es fi-   ihnen später nicht mehr Rente,  nommen, müssen die Pensions-       eine tiefere BVG-Rente, weil der
          nanziell gut. Rentensenkungen  weil sie Ergänzungsleistungen  kassen hingegen neue Reserven  Umwandlungssatz gesenkt wird.
          sind unnötig und falsch.         beziehen müssen.                 bilden, statt endlich die Ren-                Fortsetzung Seite 3
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