Page 1 - Zurzacher Woche - KW 50

Page 1 - Zurzacher Woche - KW 50 - 2022

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ZURZACHER WOCHE

LERNWERK- ALKOHOL IM HENRIQUE FLURNAMEN
STATT ADVENT SCHNEIDER

Das Instrument des Das Jahresende Der sgv-Vizedirektor Tauchen Sie ein in die
internen Marketings wird oft begleitet von erklärt, wieso der Geschichte der span-
bietet in der Weiterbil- Hochprozentigem – Ukrainekrieg ein nenden Bezeichnun-
dung zahlreiche Pers- BZBplus sensibilisiert Stellvertreterkrieg gen unserer Wälder,
pektiven. und klärt auf. ist und fast niemand Wiesen und Äcker.
Interesse hat, ihn zu
beenden.
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«Wer in die

Schweiz kommt,

soll arbeiten!»

Die Schweiz ist auf eine qualifizierte Migration angewiesen.
Doch gemäss dem FDP-Grossrat Adrian Schoop müssen wir
aufpassen, wer genau in die Schweiz einwandert. Er setzt sich
intensiv mit der Migrationspolitik auseinander und kommt da-
bei unter anderem auf das Wachstum des BIP (Wirtschaftsleis- Bild: Ehrbar Photography
tung) pro Kopf zu reden, dem bei der Beurteilung des hohen Es geht aus anders: Adrian Schoop beschäftigt in seinem Betrieb unter an-
Bevölkerungswachstums nach seiner Ansicht viel zu wenig Be- derem zwei engagierte Flüchtlinge aus Eritrea. Ihre Einsatzbereitschaft und
achtung geschenkt wird. Zudem erzählt der Unternehmer auch Lernfreudigkeit sind für das ganze Unternehmen eine Bereicherung.
von seinen Erfahrungen mit Migranten in seinem Betrieb für
Gartenbau, Spenglerei und Flachdach. an die Grenzen. Die Staustun- Nutzen belegen. Anders ist es bei
den haben sich in der Schweiz den Angehörigen aus Drittstaa-
Es geht nicht nur um die Zahl kürzlich haben Sie einen Vor- zwischen 2010 und 2019 und ten. Im Jahr 2021 betrug die Zu-
der Zuwanderung, es geht vor al- stoss zum Thema Bevölke- fast verdoppelt und die Schweiz wanderung bei den Angehörigen
lem auch um die damit einher- rungswachstum eingereicht. (jährlich) mehr als eine halbe aus Drittstaaten über 41% des
gehende Veränderung der Wirt- Welche Probleme kommen aus Milliarde Franken gekostet. Es gesamten Migrationssaldos. Von
schaftsleistung der Schweiz. Oder Ihrer Sicht auf die Schweiz zu? müssen neue Strassen, Schulen allen Ein- und Auswanderern
einfacher ausgedrückt, der Wirt- Dr. Adrian Schoop: Die Bevöl- und Wohnungen gebaut werden. sind also bald einmal die Hälfte
schaftskuchen wird zwar grösser, kerungszahlen in der Schweiz Wenn das so weiter geht, wer- aus Staaten zu uns gekommen,
muss aber auf immer mehr Köpfe explodieren förmlich. Gemäss den wir zur Betonschweiz! Hier die nicht der EU oder der EFTA
verteilt werden. Das ist letztlich Bundesamt für Statistik ist die kommen immense Herausforde- angehören, also nicht der Perso-
vor allem eine Folge der Einwan- Gesamtbevölkerung um 30.9% rungen und Kosten auf uns zu. nenfreizügigkeit angelastet wer-
derung über den Asylbereich so- von 6'673'850 Einwohnern im den können. Zudem handelt es
wie der in vielen Kantonen gross- Jahr 1990 auf rund 8'738'791 Die Wirtschaftsverbände spre- sich bei diesen Personen aus
zügigen Bewilligungspraxis beim Einwohner im Jahr 2021 ange- chen aber immer davon, dass Drittstaaten um Menschen, die
Familiennachzug. Die Solidari- stiegen. Wenn es so weiter geht, die Migration für eine gesunde vor allem den Zugang zum Voll-
tät der Schweiz darf nicht über- dann überholen wir bald Ös- Wirtschaft unabdingbar ist. Ha- versorgungsstaat Schweiz su-
strapaziert werden. Für Adrian terreich. Dies, obwohl die Flä- ben Sie hier als Unternehmer chen. Wir haben daher ein Prob-
Schoop ist die Einführung eines che von Österreich den doppel- eine andere Auffassung? lem beim Wachstum des BIP pro
Lohnabstandgebots unumgäng- ten Umfang aufweist als jene der Nein, grundsätzlich nicht. Die Kopf. Und bei dieser Rechnung
lich. Der Unterschied zwischen Schweiz. Der Kanton Aargau ist Schweiz ist auf eine qualifizierte sprechen wir nur von den Per-
Sozialhilfe und Arbeitseinkom- besonders stark betroffen, zwi- Migration angewiesen. Wir müs- sonen, die nicht über die Asyl-
men muss gewährleistet sein, schen 1990 und 2021 ist die Be- sen aber aufpassen, wer genau schiene in die Schweiz einge-
Arbeit muss sich also lohnen. völkerung um sage und schreibe in die Schweiz einwandert. Zwar wandert sind. Zudem dürfen wir
41.7% angestiegen! wird ein grosser Teil der Migra- nicht vergessen: Die unkontrol-
Herr Schoop, Sie beschäfti- Wir können ein solches Wachs- tion durch die Personenfreizügig- lierte Zuwanderung ist ein Teu-
gen sich politisch intensiv mit tum nicht verkraften. Die Infra- keit verursacht, doch zumindest felskreis.
dem Thema der Migration. Erst strukturen geraten bereits heute lässt sich hier der ökonomische Fortsetzung Seite 3

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