Page 7 - Zurzacher Woche - KW 40 - 2021
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DIENSTAG, 5. OKTOBER 2021 SEITE 7
Berührungsloses Einkaufen
Invenda, das 2017 gegründete Tech-Startup aus Luzern ist selbst, immer besser. Ausser-
trotz schwieriger Marktsituation auf der Überholspur unter- dem nehmen wir die Feedbacks
wegs. Mit Showrooms will das international tätige KMU seine unserer Kunden sehr ernst und
Innovationskraft fühl- und erlebbar und die intelligenten Ver- können diese schnell implemen-
kaufsautomaten in der ganzen Welt bekannt machen. tieren.» Die Produzenten der
Hardware werden sehr sorgfäl-
Jedes Kind kennt sie – die Ver- das Dreifache steigern. Möglich tig ausgesucht, produziert wer-
kaufsautomaten im Bahnhof, machte dies eine hohe Skalier- den die Automaten in Serbien,
in der Mall des Shoppingcen- barkeit des Software-Busines- wo auch ein Grossteil der Ent-
ters, an der Bushaltestelle oder ses und Grossbestellungen von wickler arbeiten.
sonst an einer belebten Ecke. Kunden, die mit der IoT-Soft-
Mit ein paar Batzen kann man ware und Hardware von In- Invenda reagiert schnell auf Ver-
sich schnell mit einem Riegel, venda ihr Retail-Business digita- änderungen im Markt. So bleibt
einem süssen Snack oder sonst lisieren wollen. Dazu Bezenski: das Start-up wettbewerbsfähig:
einer leckeren Zwischenverpfle- «Grosse Operatoren wie Se- «Unsere Software ist modular,
gung versorgen. Doch viele Ma- lecta oder Fast Moving Consu- deshalb können wir Unterneh-
schinen sind in die Jahre ge- mer Goods FMCG wie Mars ha- men bei verschiedensten Her-
kommen, wirken schmudde- ben gemerkt, dass sie mehr auf Bilder: zVg ausforderungen helfen und de-
lig und verstaubt und technisch innovative, neue Systeme set- Invenda Solutions verwandelt dröge Snackautomaten in hippe, riesige Tablets cken dadurch einen Grossteil
absolut veraltet. «Die Umsätze zen müssen und mussten wäh- und kurbelt so den Umsatz an – und zwar nicht nur mit Naschereien. der Branche ab.» Zum Erfolgs-
sind rückläufig. Das ist kein rend der Pandemie ihre Busi- rezept von Invenda gehört auch
Wunder, wenn die Kunden für nessmodelle überdenken.» Und maten sind Dinosaurier, die sich und der Kunde kann sein Pro- der starke Fokus auf die Nutzer:
ein positives Shoppingerleb- er ergänzt: «Investoren sind nie weiterentwickelt haben», so dukt selbst rausnehmen. «Dies «Sie stehen für uns immer im
nis lieber in einem Laden oder überzeugt, dass auch immer Brezinski. «Dabei steckt enorm ist eine simple und kostengüns- Vordergrund. Das kann der Kon-
auf dem Handy einkaufen», er- mehr Retail-Firmen Interesse viel Potential in diesem Markt, tige Art und Weise Produkte zu sument oder Käufer sein, aber
klärt Jon Brezinski, CEO der an Automated-Retail-Lösungen der sich schon vor Corona im verkaufen. Die Kühlschränke auch der Techniker und das
Invenda Group AG. Er und haben, die früher nichts in die- Dornröschenschlaf befunden sind sehr einfach zu persona- Back-Office-Team – alle sollten
sein Team ist daran, dies zu än- sem Bereich gemacht haben wie hatte.» Doch waren die fehlen- lisieren und können auf jede eine möglichst optimale Erfah-
dern: «Die Produkte werden mit beispielsweise Lindt. den Pendler und Umsatzeinbrü- Grösse oder Spezifikation ange- rung haben», betont Brezinski.
Touchscreen völlig neu präsen- che für viele Marken wie Coca- passt werden», so Brezinski.
tiert, Sensoren und Datenana- Invenda Produkte gelten als dis- Cola oder Mars Wrigley Anlass, Das Zukunftspotenzial der Bran-
lysen von Invenda erkennen ruptive Technologien und wer- sich noch tiefer in die Moderni- Nutzer stehen che ist enorm. Es gibt nur we-
die Wünsche einer Person, die den die herkömmlichen Ange- sierung des Verkaufsautomaten- im Vordergrund nige Firmen, die annähernd ein
vor dem Automaten steht. Mit bote verdrängen. Kein Wunder: Business zu stürzen. Qualität und Nachhaltigkeit ähnliches Produkt herstellen.
der neuen Gamification lassen Ein flexibles Startup mit flachen ist ein wichtiger Faktor bei der «Denken Sie an die 15 Millionen
Das kommt nun Invenda zu- Entwicklung der Automaten. existierenden Verkaufsautoma-
gute. Das Unternehmen hat Dazu Brezinski: «Wir legen gros- ten weltweit, welche bald ersetzt
während der Corona-Krise die sen Wert darauf, alles gut zu tes- werden müssen. Es können auch
Verkaufsautomaten ins 21. ten, so dass es vom Labor in die neue Möglichkeiten geschaffen
Jahrhundert gebracht, indem Praxis umgesetzt werden kann. werden für Kunden wie Lindt,
es ihre Software und Hard- Deswegen führt unser Team die nur in Premiumlösungen in-
ware weiterentwickelt hat. einen automatisierten Test mit vestieren», so Brezinski, der be-
Und diese lassen sich sehen: über fünfzigtausend Transaktio- reits Expansionspläne für die
Die Invenda -Verkaufsautoma- nen durch.» Das Invenda-Team Zukunft in der Schublade hat:
ten sind kontaktlos bedienbar. wächst laufend um viele schlaue «Wir haben hier in der Schweiz
Vom Auswählen des Produkts Köpfe. Abgedeckt werden die Be- angefangen und uns stark auf
über die Bezahlung bis hin zum reiche Entwicklung, Sales und den Heimmarkt fokussiert. Wir
Entgegennehmen des Produkts Marketing. «Wir haben Büros in möchten nun auch den amerika-
muss der Konsument die Ma- der Schweiz, Schweden, Serbien nischen Markt erobern. Wir sind
schine nie berühren. Dazu Bre- und Hongkong mit einem welt- gewappnet für sämtliche Busi-
zinski: «Wir verwandeln sie in weiten Partnernetz für Sales ness Cases weltweit.» Dass es
intelligente Geräte, die mit der Distribution, Implementation funktioniert, beweist die kürz-
Jon Brezinski: «Sensoren und Datenanalysen von Invenda erkennen die Wün- Cloud verbunden sind und die und Manufacturing.» Wichtig ist lich eingegangene Grossbeteili-
sche einer Person, die vor dem Automaten steht.» Vorteile der Künstlichen Intel- dem innovativen CEO eine ge- gung von Mars Wrigly.
ligenz und dem Internet der sunde Feedback-Kultur zu le-
sich Ideen und unvergessliche Hierarchien, ein Team, das sich Dinge voll ausschöpfen. Unsere ben, wo es auch Platz für Kri- Corinne Remund
Erlebnisse kreieren.» Brezinski proaktiv einbringt und ein visio- Lösungen kombinieren auffäl- tik geben darf. «Dadurch wer-
kommt ursprünglich aus den närer Chef. Dazu eine innova- lige Digital Signage und inter- den die Produkte, aber auch wir www.invendagroup.com
USA, wohnt aber seit 22 Jahren tive, skalierbare Software, wel- aktive Produktdisplays, um
in der Schweiz und gründete che dank Promotionsmöglich- Verbraucher anzuziehen. Ma-
2017 das Startup mit Haupt- keiten direkt am Automaten schinen sind mit intelligenten SHOWROOM IN OBWALDEN
sitz in Luzern. Der Doppelbür- sowie Datenanalyse und perma- Sensoren ausgestattet, immer Komplexität einfach zeigen
ger versucht seit der Gründung nenter Inventarkontrolle zu sig- verbunden und können aus
von Invenda das Beste aus bei- nifikant höheren Umsätzen und der Ferne verwaltet werden.» Da die Automated Retail-Lösungen sehr vielseitig und kom-
den Welten zusammenzubrin- Effizienzsteigerung beiträgt, so Der Konsument wird dank in- plex zu beschreiben sind, will Invenda überall dort Showrooms
gen: Die Begeisterung und die liest sich die DNA von Invenda – telligenter Software viel besser eröffnen, wo ihre Kunden tätig sind. «Wir haben gemerkt,
ambitionierten Ideen aus sei- beste Voraussetzungen als Lea- beraten. «Zudem erfahren die dass Kunden unser Produkt erleben müssen. Denn wer weiss
nem Heimatsland, gepaart mit der an der Spitze mitzuhalten. Kunden alles über ein Produkt, schon, wie cool es ist, ein Schoggistängeli an einem IoT-Auto-
einer Prise Bescheidenheit und weil wir auf dem grossen Bild- maten zu kaufen? Niemand, weil man es eben noch nie erlebt
Verantwortung. Diese Tugenden Aus dem Dornröschenschlaf schirm nicht nur Werbung und hat», erklärt CEO Jon Brezinski. Der erste und einzige Show-
vermittelt er tagtäglich seinem erwecken Promos zeigen können, son- room in der Schweiz steht in Alpnach Obwalden, im Gebäude
wachsenden Team von Soft- Das Unternehmen hat sich auf dern eben auch Informationen der Organisation Startup Pilatus. Damit will Invenda Innova-
ware- und Hardware-Entwick- den Verkauf von IoT- Lösungen über Zutaten, Nährwerte etc. tionskraft erlebbar machen. Ebenfalls kann er für Veranstal-
lern, Sales- und Marketingleu- und ihrer Software as a Service Es ist wie ein grosses Ipad», tungen genutzt werden. Das coole Startup-Ambiente und die
ten. «Unser Ziel ist es, das glo- spezialisiert. Die dazu entwi- sagt Berezinski. Hightech-Maschinen, welche die Gäste nicht nur mit feinen
bale Ecosystem der automa- ckelten Apps für das Kunden Er- Snacks, sondern auch mit Augmented Reality-getriebenen
tisierten Verkaufssysteme zu lebnis und eine CMS-App für die In Kürze sollen dann ebenfalls Games unterhalten, sorgen für ein unvergessliches Erlebnis.
werden und die ganze Prozess- Operators haben schon Firmen der Invenda Smart Fridge, die
kette einer automatisierten Lö- wie Mars, Selecta oder Coca- Smart Mini Bar und der Smart Der Fokus bezüglich weiterer Showrooms ist aktuell auf Europa
sung abzudecken – modular und Cola überzeugt. Der Erfolg der Kiosk in den Showrooms Ein- und die USA gerichtet. Dass es auch in Stockholm einen Show-
mit den höchsten Anforderun- Software und Hardware von In- zug halten. Diese Produkte sind room gibt, ist gemäss Brezinski kein Zufall: «Schweden ist ein
gen an IoT-Systemen.» venda Group ist ein Volltreffer: ideal für Büros oder Hotels, wo modernes Land, wo Innovation und zukunftsträchtige Techno-
Die IoT-basierte Technologie ein Mitarbeiter und Gast per QR logien Platz haben.» Zudem sind die vielreisenden Schweden
Das Tech-Startup trifft mit sei- vernetzt Werbung, Konsument Code in seinem Handy Browser Pioniere, was das bargeldlose Zahlen anbelangt, und dadurch
nen Produkten exakt den Nerv und Produkt miteinander, was das Produkt auswählen und be- überaus interessant für die Automated-Retail-Industrie.
der Zeit und konnte im letz- zu einer einzigartigen Consumer zahlen kann. Nach der Zahlung CR
ten Jahr seinen Umsatz um Experience führt. «Snackauto- öffnet sich der Kühlschrank